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Wo steht die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie auf dem Weg der digitalen Transformation?

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Digitale Transformation ist heutzutage keine Option mehr, sondern ein Muss für alle Unternehmen, die nicht vom Zahn der Zeit zermalmt werden wollen. Es gibt unzählige Innovations- und Technologietreiber, welche die die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie verändern, wie Industrial Internet of Things (IIoT), Artificial Intelligence (AI), 5G, Smart/Data Fabric, Hybrid Cloud, Machine and Deep Learning oder Blockchains, bzw. ​die gegenwärtigen Geschäftsmodelle auf die Probe stellen. Digitale Technologien setzen damit neue Standards, indem Geschäftsprozesse rund um Kommunikation, Transmission und Datenfluss auf digitale Strukturen ausgerichtet und wo möglich automatisiert werden. Die digitale Transformation ist dadurch der Auslöser einer innovativen und nachhaltigen Veränderung von bestehenden Unternehmensstrukturen.

SWISSMEM, der Schweizer Verband der Maschinen, Elektro- und Metallindustrie, hat bereits zum dritten Mal eine Umfrage bzgl. dem Umsetzungsstand der Industrie 4.0 in der Schweiz durchgeführt. Wo sieht die MEM-Industrie den größten Nutzen der Digitalisierung? In welchen Bereich finden Projekte statt und was sind die größten Hindernisse bei der Umsetzung? Was im Jahr 2020 besonderes dazukommt ist die Auswirkung der COVID-19 Pandemie auf die Vorhaben der Industrie. Als Vergleich hat der Deutsche Verband der Maschinen und Anlagenbauer (VDMA) ebenfalls kürzlich Umfrageergebnisse über den Stand im Bereich digitale Plattformen und Mehrwertdienste herausgebracht.

Interessant ist folgende Schlussfolgerung der Autoren aus Deutschland: „Die Digitalisierung der Industrie erfordert von den Maschinen- und Anlagenbauern ein deutliches Umdenken. Es geht nicht mehr darum, wer die Maschinen und Anlagen mit der größtmöglichen technischen Finesse bauen kann, sondern wie sich über das Angebot einer konkurrenzfähigen Maschine hinaus ein größtmöglicher Mehrwert für den Kunden generieren lässt. Dazu ist es zwingend erforderlich, die Entwicklung digitaler Lösungen wie Plattformen und Mehrwertdienste vom Kunden her zu denken.”

Wir sehen oft in den Gesprächen mit unseren Kunden, dass die Projekte im Bereich Digitalisierung stark auf den bestehenden Produkten und Services beruhen. Diese Aussage stützt auch die Umfrage von SWISSMEM, bei welcher die Umfrageteilnehmer angeben, was der größte Nutzen der Industrie 4.0 ist: die Steigerung der Produkt- und Servicequalität. Dies ist insofern nachvollziehbar, dass die Unternehmen mit ihren Produkten und Services über Jahrzehnte den Markt in Ihrem Bereich beherrschten und beeinflussten. Die besten Ingenieure der Welt, haben die führenden Produkte entwickelt und geprägt. Deshalb gehört heute die MEM-Industrie und deren Unternehmen in Deutschland und der Schweiz immer noch zu den führenden auf der Welt. Doch wie schaffen es die Unternehmen jetzt, sich zu wandeln und auf den digitalen Weg der Transformation zu begeben? Nicht nur die Produkte und Services, sondern die gesamte Organisation?

Abbildung 1: Umfrage in der Schweizer MEM-Branche 2020, Umsetzungstand Industrie 4.0 von November 2020

Abbildung 1: Umfrage in der Schweizer MEM-Branche 2020, Umsetzungstand Industrie 4.0 von November 2020

Für die digitale Transformation eines Unternehmens muss die Silo-Sichtweise aufgebrochen werden und eine Betrachtung End to End, also im gesamten Ökosystem herangezogen werden. Produkte wandeln sich zu Services, welche über eine IIoT Plattform gemeinsam entwickelt wurden und welche mit Machine Learning den grösstmöglichen Kundennutzen identifiziert haben. Zudem müssen Unternehmens-IT-Plattformen eine immer größere Anzahl von Schnittstellen und Verbindungen zu externen Partnern unterhalten. Industrie 4.0, industrielles IoT (IIoT) und aufkommende Ökosysteme des ubiquitous Computing werden erfordern, dass die IT-Abteilungen der Unternehmen bereit sind, mit mehreren Cloud- und IoT-Plattformen umzugehen. Es ist unerlässlich, dass sich die IT-Abteilungen auf die neuen Anforderungen vorbereiten und sich mit der teilweisen Konvergenz von IT (Informationstechnologie) und OT (Operation Technology) befassen.

Doch was nachdenklich stimmt: "Gemäss IDG Studie "Machine Learning 2020" hat die Executive-Ebene das Potenzial dieser Technologie für das Business erkannt, während die IT und Fachabteilung dem eher skeptisch gegenüberstehen. So betrachten 60 Prozent der C-Level Manager Machine Learning als Mittel, neue Geschäftsmodelle zu erarbeiten. Eine Einschätzung, die nur 36 Prozent der IT-Fachleute und Fachbereichsspezialisten teilen."

Es zeigt sich einmal mehr, dass ein wichtiger Fokus bei der Einführung von neuen Technologien, vor allem auf dem Change Prozess (Begleitung der Mitarbeitenden in der Veränderung), innerhalb der Unternehmungen liegen sollte. Durch die technologischen Treiber der digitalen Transformation braucht es zudem auch neue Fähigkeiten, welche teilweise nicht mit der bestehenden Mannschaft abgedeckt werden kann. Dies zeigt sich auch bei den Umfrageergebnissen von SWISSMEM bei der Frage: Welches sind die grössten Hindernisse für die Umsetzung von Industrie 4.0?

Abbildung 2: Umfrage in der Schweizer MEM-Branche 2020, Umsetzungstand Industrie 4.0 von November 2020

Abbildung 2: Umfrage in der Schweizer MEM-Branche 2020, Umsetzungstand Industrie 4.0 von November 2020

Neben der fehlenden Fachkompetenz sind es vor allem die fehlenden Ressourcen aufgrund des Tagesgeschäftes oder fehlende Daten, welche die digitale Transformation in den Unternehmen bremsen. Dies stützt auch im weitesten Sinne die Studie des VDMA. Als wichtigste Hürde für die Maschine- und Anlagenbauer wird dort aber ein fehlendes Geschäftsmodell erachtet sowie die fehlende strategische Relevanz und fehlende Standards.

Zudem wirkt sich die Corona Pandemie als zusätzlichen Bremsklotz für Initiativen in diesem Bereich aus. Rund 63% der KMUs in der Schweiz haben in der Umfrage angegeben, dass sie Projekte aufgrund der Krise momentan zurückstellen müssen. Doch jetzt wäre doch der ideale Zeitpunkt sich zukunftsorientiert mit innovativen Geschäftsmodellen aufzustellen!

Unser Ziel ist es, die Unternehmen der MEM-Industrie auf die Reise der digitalen Transformation mitzunehmen, die Kernkompetenzen in den Mittelpunkt zu stellen und Chancen für neue und rentable Geschäftsmodelle zu erarbeiten. Wir bringen eine Aussensicht hinein und holen unsere Kunden aus dem Tagesgeschäft raus und durch die jahrelange Industrieerfahrung und Methodenkompetenz unterstützen wir Industrieunternehmen als Team auf dem Weg der digitalen Transformation ganzheitlich und tatkräftig bis das neue Geschäftsmodell funktioniert.

Autor: Dominik Strub-Tiedt

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